Pucky and Claude

Denial of the Zeitgeist – Images of Entireness

Denial of the Zeitgeist

PUCKY AND CLAUDE – DENIAL OF THE ZEITGEIST
Ausstellung vom 17. März bis 14. April 2007

Laudatio von Michael Strauss

Sehr geehrte Mitglieder des Kunstvereins, liebe Freunde der Kunst,

ich freue mich, Sie heute zu der Ausstellung Denial of the Zeitgeist – Absage an den Zeitgeist von Pucky and Claude begrüßen zu dürfen.

Images of Entirenes – Bilder der Ganzheit heißt diese Ausstellung, auch in einem weiteren Untertitel, was darauf verweist, das die real wahrgenommene Welt nur ein Fragment sein könnte.
Den Titel des Buches von Albert Einstein Mein Weltbild, das Claude bereits mit 10 Jahren gelesen hatte, erweitert er zu dem Satz: Mein Weltbild in der Verwirrung und im Widerspruch – oder wie kann’ s auch anders sein.

Seine erste Ausstellung hat er mit 19 Jahren 1974/75 ausgerichtet.
Schon als Kind wurde er inspiriert durch Bilder von Picasso – später dann vor allem inspiriert durch die Arbeiten und Haltungen von Josef Beuys und die Haltung und die Aussagen von Heinrich Böll.
Vor allem eine Haltung in Bezug auf Gerechtigkeit und Zivilcourage war und ist für Claude Jaté stets von größter Bedeutung.

Claude Jaté hatte von Josef Beuys gehört und ist brieflich auf diesen, in den 80er Jahren bedeutendsten dt. Künstler zugegangen. Beuys lud Claude Jaté zu sich ein; – aus dieser Begegnung entwickelte sich eine Freundschaft, die bis zum Tode von Beuys andauerte.

Claude greift wie Beuys zu dem Mittel der Reduktion. Er komprimiert die Bildinhalte oder er nutzt die Bildfläche, um sprachliche Aussagen in bildhafter Komposition zu kommunizieren.
Claude hat in dieser Art der Aussagevermittlung schon mit Josef Beuys zusammengearbeitet, und dabei auch unendlich von ihm gelernt.
Claudes Arbeiten sind oft verdichtete Gegenangebote oder auch Lösungsvorschläge in Bezug auf kritikwürdige Lebenswirklichkeiten. Die Arbeiten sind in ihrem Duktus meist sehr poetisch. Sein Werk ist somit stets Arbeit an der sozialen Skulptur im Sinne von Beuys, Arbeit zur Überwindung von real existierender Wirklichkeit.
Im Sinne von Beuys kann Kunst hier Wege weisen, und kann gesellschaftlich wirken. Sie kann das wirklich bedeutende, hinter der sinnlich wahrnehmbaren Fassade sichtbar machen.

Diana Weiler (Pucky), seit einiger Zeit Lebensgefährtin von Claude Jaté, arbeitet in ganz ähnlicher Weise.
Die Farbigkeit ihrer Bilder kann als Antwort auf die oft dunkle Tristesse unserer realen Wirklichkeit verstanden werden. Inhaltliche Grundlage ihrer Arbeit ist ein eigenständiges Literaturstudium mit psychoanalytischem Schwerpunkt.
Die Begegnung mit Claude war für Diana die Initialzündung, sich nun vorrangig der Kunst zuzuwenden.
Ihr künstlerisches Anliegen ist die Vermittlung spiritueller Inhalte – also ebenso von Inhalten, die jenseits der materiellen Wirklichkeit, oder weit weg von dem jeweils kurzfristig herrschenden Zeitgeist zu suchen und auch zu finden sind.

Der zweisprachige Titel der Ausstellung verweist schon auf den Einfluss nehmenden Kulturraum, dem wir die Überhöhung nur temporär wichtiger Phänomene verdanken.

Der Titel der Ausstellung ist ein Appell die Augen zu öffnen für das Authentische, für das Menschliche; das Destruktive zu erkennen, und in unserem unmittelbaren Lebensumfeld zu handeln.

Vielleicht werden wir in diesem Jahrhundert so etwas wie ein Ende der Politik erleben. Die Vision von Beuys war, das der kreativ tätige Mensch diesen Handlungsbedarf abdecken könnte.
Ich lade Sie nun alle ein, sich inspirieren zu lassen, und vor Ihrer Haustür mit der Arbeit an der sozialen Skulptur zu beginnen.